mAh bei Powerbanks: Was der Wert wirklich bedeutet und worauf du achten musst

mAh – diese drei Buchstaben stehen auf fast jeder Powerbank. Aber was bedeutet mAh eigentlich genau? Und warum ist dieser Wert so wichtig, wenn du dir eine neue Powerbank zulegen willst?

Ganz einfach gesagt, hilft dir die Angabe in mAh dabei zu erkennen, wie viel Energie in der Powerbank gespeichert ist. Je höher der Wert, desto öfter kannst du dein Smartphone oder Tablet damit aufladen – zumindest in der Theorie.

Doch Vorsicht: mAh ist nicht alles. Es gibt einige Dinge, die du wissen solltest, damit du nicht auf schöne Zahlen hereinfällst. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, was hinter dem Begriff steckt und worauf du beim Kauf wirklich achten solltest.

Was heißt mAh überhaupt? – Die Maßeinheit einfach erklärt

Powerbank mit digitaler Anzeige der mAh-Kapazität neben einem Smartphone

mAh steht für Milliamperestunden. Das klingt erstmal technisch, ist aber eigentlich ganz leicht zu verstehen. Der Wert gibt an, wie viel elektrische Ladung eine Powerbank speichern kann – oder anders gesagt: wie lange sie Strom liefern kann.

Stell dir vor, mAh ist wie der Tankinhalt bei einem Auto. Je mehr mAh eine Powerbank hat, desto mehr „Energie“ steckt drin. Ein Wert von 10.000 mAh bedeutet also, dass die Powerbank theoretisch 10.000 Milliampere für eine Stunde oder 1.000 Milliampere für zehn Stunden liefern kann.

Wichtig: mAh ist keine Angabe für Leistung, sondern für Kapazität. Leistung hängt zusätzlich von der Spannung (Volt) ab, aber dazu kommen wir später.

Viele Hersteller nutzen mAh als Verkaufsargument, weil große Zahlen erstmal gut klingen. Doch damit du wirklich verstehst, was du kaufst, ist es wichtig zu wissen, was dieser Wert in der Praxis bedeutet. Denn 10.000 mAh sind nicht immer gleich 10.000 mAh – je nachdem, wie du die Powerbank nutzt.

Warum ist mAh bei Powerbanks so wichtig?

Der mAh-Wert hilft dir einzuschätzen, wie oft du dein Gerät mit einer Powerbank aufladen kannst. Das macht ihn zu einer der wichtigsten Kennzahlen beim Kauf.

Ein Beispiel: Ein durchschnittliches Smartphone hat heute einen Akku mit rund 3.000 bis 5.000 mAh. Wenn deine Powerbank also 10.000 mAh hat, könntest du dein Handy theoretisch zwei- bis dreimal komplett aufladen. Bei Tablets oder Laptops sieht das natürlich anders aus, weil sie mehr Energie brauchen.

Die Kapazität in mAh entscheidet also darüber, wie lange du unterwegs unabhängig von der Steckdose bist. Je nach Einsatzzweck kann das sehr unterschiedlich sein:

  • Für den Alltag reichen oft 5.000–10.000 mAh.
  • Für Reisen, Camping oder Festivals sind 20.000 mAh oder mehr sinnvoll.
  • Wer auch Laptops laden möchte, sollte auf Powerbanks mit 25.000 mAh und passender Ausgangsleistung setzen.

Kurz gesagt: Je höher der mAh-Wert, desto länger kommst du ohne Steckdose aus – wenn die Technik dahinter stimmt.

Unterschied zwischen mAh und Wh – was sagt mehr über die Leistung aus?

Viele achten beim Kauf nur auf mAh, doch eigentlich ist Wh (Wattstunden) der genauere Wert, wenn du wissen willst, wie viel Energie tatsächlich zur Verfügung steht.

mAh beschreibt nur die elektrische Ladung. Damit du aber die Energie berechnen kannst, musst du auch die Spannung (Volt) kennen. Die Formel dafür lautet:

Energie (Wh) = Kapazität (mAh) × Spannung (V) ÷ 1000

Beispiel:
Eine Powerbank mit 10.000 mAh und 3,7 V (typisch für Lithium-Akkus) hat:
10.000 × 3,7 ÷ 1000 = 37 Wh

Warum ist das wichtig?
Wenn du z. B. wissen willst, ob du die Powerbank mit ins Flugzeug nehmen darfst, musst du auf die Wh-Angabe schauen – denn die Airlines begrenzen nicht mAh, sondern Wh.

Außerdem zeigt dir Wh, wie viel Energie wirklich drin steckt – unabhängig von der Spannung. Gerade bei Powerbanks mit mehreren Ausgängen oder Spannungsstufen ist das viel aussagekräftiger als der reine mAh-Wert.

Fazit: mAh ist gut für den Vergleich zwischen Powerbanks, aber Wh gibt dir das volle Bild.

Wie viele mAh braucht meine Powerbank für Smartphone, Tablet & Co.?

Powerbank lädt Smartphone, Tablet und Kopfhörer gleichzeitig – mAh-Anforderungen im Vergleich

Die richtige Kapazität hängt davon ab, welche Geräte du laden willst – und wie oft. Eine zu kleine Powerbank ist schnell leer, eine zu große unnötig teuer und schwer.

Hier eine grobe Übersicht:

GerätAkkugröße (Ø)Empfohlene Powerbank
Smartphone3.000–5.000 mAh5.000–10.000 mAh
Tablet6.000–10.000 mAh15.000–20.000 mAh
Bluetooth-Kopfhörer500–1.000 mAh2.000–5.000 mAh
Laptop (USB-C)30–50 Wh20.000–30.000 mAh (mit PD)

Wenn du dein Handy nur mal zwischendurch laden willst, reicht oft eine kleine Powerbank mit 5.000 mAh. Für ein Wochenende ohne Steckdose sollten es schon 10.000–20.000 mAh sein.

Wichtig ist auch, dass du nicht nur auf die mAh-Zahl achtest, sondern auch auf Anschlüsse, Ausgangsleistung (Watt) und ob dein Gerät schnellladen kann. Aber das gehört in einen anderen Artikel.

Reichweite und reale Kapazität: Warum 10.000 mAh nicht gleich 10.000 mAh sind

Hersteller geben oft die theoretische Kapazität in mAh an – also das, was im Akku steckt. In der Praxis bekommst du aber meist weniger nutzbare Energie, und das hat mehrere Gründe.

Erstens: Powerbanks arbeiten mit einer internen Spannung von 3,7 V, geben aber 5 V über USB aus. Beim Hochwandeln geht Energie verloren – etwa 10–15 %.

Zweitens: Auch beim Laden deines Geräts entsteht Wärmeverlust, und nicht jedes Kabel ist gleich effizient. Günstige Powerbanks haben oft zusätzlich Verluste durch schlechte Elektronik.

Ein Rechenbeispiel:
Eine 10.000 mAh Powerbank (bei 3,7 V) hat rechnerisch 37 Wh. Bei einer Ausgabe über USB (5 V) bleiben davon nur rund 7.400 mAh übrig – also etwa 74 % der ursprünglichen Kapazität.

Hinzu kommt, dass bei sehr hohen Lasten (z. B. Schnellladen) der Wirkungsgrad weiter sinkt.

Kurz gesagt: Wenn du eine Powerbank mit 10.000 mAh kaufst, kannst du realistisch mit 6.000 bis 7.500 mAh nutzbarer Energie rechnen – je nach Qualität.

Einfluss von Spannung, Effizienz und Kabelqualität auf die mAh-Nutzung

Nicht nur die Powerbank selbst entscheidet darüber, wie viel mAh tatsächlich bei deinem Gerät ankommt. Auch Spannung, Effizienz und das verwendete Kabel spielen eine große Rolle.

Hier sind die wichtigsten Einflussfaktoren:

  • Spannung: Intern arbeiten Powerbanks meist mit 3,7 V, USB gibt aber 5 V oder mehr (bei Schnellladen) aus. Beim Umwandeln entstehen Verluste.
  • Effizienz des Wandlers: Gute Modelle nutzen moderne Chips, die weniger Energie verlieren. Schlechte Powerbanks verschenken viel Energie in Form von Wärme.
  • Kabelqualität: Dünne, billige Kabel erhöhen den Widerstand und führen zu Spannungsverlusten. Das bedeutet: langsameres Laden und weniger übertragene Energie.
  • Geräteaufnahme: Manche Geräte sind ineffizient beim Aufladen und nehmen z. B. bei niedriger Spannung weniger Strom auf.

Tipp: Nutze möglichst kurze, hochwertige Kabel und Powerbanks mit bekannten Effizienzangaben. Wenn du z. B. 90 % Effizienz statt nur 70 % erreichst, bekommst du deutlich mehr Ladeleistung aus derselben Kapazität.

mAh und Ladezyklen: Was die Kapazität über die Lebensdauer aussagt

Vergleich zwischen neuer und gebrauchter Powerbank – mAh-Kapazität im Wandel durch Ladezyklen

Eine Powerbank verliert mit der Zeit an Kapazität – ganz egal, wie viele mAh anfangs draufstehen. Das liegt an den sogenannten Ladezyklen.

Ein Ladezyklus ist eine komplette Aufladung und Entladung. Nach etwa 300 bis 500 Zyklen beginnt der Akku, spürbar nachzulassen. Hochwertige Modelle schaffen sogar bis zu 1.000 Zyklen.

Was hat das mit mAh zu tun?
Je größer die Kapazität, desto weniger Zyklen brauchst du bei gleicher Nutzung. Eine 20.000 mAh Powerbank muss seltener geladen werden als eine mit 5.000 mAh – das schont den Akku.

Aber: Auch das richtige Ladeverhalten beeinflusst die Lebensdauer:

  • Nicht komplett leer machen (Tiefentladung vermeiden)
  • Möglichst nicht auf 100 % aufladen, sondern 80–90 %
  • Nicht dauerhaft im heißen Auto liegen lassen

Wenn du deine Powerbank gut behandelst, kannst du lange von ihrer Kapazität profitieren – selbst wenn sie mit der Zeit etwas nachlässt.

Typische mAh-Werte bei Powerbanks im Vergleich: Von Mini bis XXL

Powerbanks gibt es in allen Größen – von winzig klein bis richtig kräftig. Hier bekommst du einen Überblick, was typischerweise am Markt zu finden ist:

Kapazität (mAh)EinsatzbereichVorteileNachteile
2.000–5.000Notladung für SmartphoneSehr leicht & kompaktReicht oft nur für 1 Ladung
10.000Alltag & kurze ReisenGutes Verhältnis aus Größe & KapazitätBegrenzte Reserve bei mehreren Geräten
20.000–26.800Wochenendtrips, Tablets, mehrere GeräteViel Kapazität, ideal für unterwegsGrößer & schwerer
30.000+Laptops, Notstrom, CampingExtrem leistungsfähigFlugzeug-Mitnahme oft nicht erlaubt

Je nach Anwendungszweck lohnt es sich also, genauer hinzuschauen. Gerade bei großen Kapazitäten solltest du auch auf Schnellladefunktion, Anschlüsse und Gewicht achten – nicht nur auf die mAh-Zahl.

Fazit: mAh verstehen und sinnvoll nutzen

Jetzt weißt du, was es mit mAh bei einer Powerbank wirklich auf sich hat – und warum dieser Wert allein nicht alles über die Qualität oder Leistung aussagt. Viel spannender ist die Frage, wie du die Kapazität wirklich sinnvoll nutzt. Denn egal ob du nur dein Smartphone unterwegs laden willst oder mehrere Geräte gleichzeitig – mit dem passenden mAh-Wert kannst du dir genau die Powerbank aussuchen, die zu deinem Alltag passt.

Trotzdem bleiben einige Fragen offen: Wie sieht es mit Schnellladen aus? Welche Rolle spielt Power Delivery? Und wie unterscheiden sich günstige von hochwertigen Modellen in der Praxis?

Wenn du das Maximum aus deiner Powerbank herausholen willst, hilft nur eins: ausprobieren. Teste verschiedene Geräte, achte auf die Effizienz und beobachte, wie sich deine Anforderungen mit der Zeit verändern. So findest du heraus, was du wirklich brauchst – ganz ohne technische Spielerei.

FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen zu diesem Thema zusammengestellt:

Kann ich mehrere Geräte gleichzeitig laden, ohne dass sich der mAh-Wert verändert?

Ja, der mAh-Wert der Powerbank bleibt gleich. Wenn du mehrere Geräte gleichzeitig anschließt, wird die gespeicherte Energie einfach aufgeteilt. Dadurch ist die Powerbank schneller leer, aber die Kapazität in mAh ändert sich nicht – sie verteilt sich nur auf mehrere Verbraucher.

Ist eine Powerbank mit höherem mAh-Wert automatisch besser?

Nicht unbedingt. Eine höhere Kapazität bedeutet zwar mehr Energie, aber auch mehr Gewicht, größere Abmessungen und längere Ladezeit. Für den Alltag kann eine kleinere Powerbank praktischer sein. Entscheidend ist, wie gut die Powerbank zu deinem Nutzungsverhalten passt.

Wie lange dauert es, eine Powerbank mit 20.000 mAh aufzuladen?

Das hängt vom Ladestrom und Ladegerät ab. Mit einem 2A-Ladegerät kann es 8–10 Stunden dauern. Nutzt du Power Delivery oder Quick Charge mit einem passenden Netzteil, geht es deutlich schneller – oft in 4–6 Stunden.

Verliert eine Powerbank mit der Zeit mAh-Kapazität, auch wenn ich sie kaum nutze?

Ja, auch ungenutzte Powerbanks altern. Durch chemische Prozesse im Akku sinkt die Kapazität mit der Zeit – selbst ohne Nutzung. Lagere sie kühl und geladen (etwa 50–70 %), um die Lebensdauer zu verlängern.

Warum zeigt mein Smartphone weniger geladene mAh an, als die Powerbank haben sollte?

Das liegt an Energieverlusten beim Laden (Wärme, Umwandlung) und daran, dass Geräte nur einen Teil der Energie tatsächlich nutzen können. Etwa 20–30 % der Kapazität gehen durch Umwandlung und Kabelverluste verloren – das ist ganz normal.

Powerbank Grundlagen

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